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Als Lektorin arbeite ich mit Autoren zusammen, um deren Manuskripte hinsichtlich Rechtschreibfehler, Grammatik und Interpunktion zu korrigieren, den Schreibstil und Lesefluss zu optimieren und inhaltliche Diskrepanzen aufzuzeigen. Die regelmäßige Abstimmung zwischen Autor und Lektor ist wichtig, nur so kann es zu einem guten Ergebnis kommen.

Aber was ist, wenn man die Autorin nicht nach ihren Wünschen, Vorstellungen und Meinungen fragen kann? Diese Situation stellte sich mir beim Lektorat von Kirschhäubchen. Die äußerst schwierige Rolle als Kathrins Sprachrohr übernahm ihre Mutter. Es war sicherlich manchmal nervenaufreibend für sie, auf meine vielen Fragen zu antworten. Sind Mary und Mietzi dieselbe Person? Heißt es Mr. oder Mag. Cherrytree? Was hat es mit Belgrad auf sich? Und was um alles in der Welt sind Schnitzi-Ärzte? Es stellte sich heraus, dass nicht nur die Lektorin aus dem tiefsten Innviertel keine Ahnung hatte, was Schnitzi-Ärzte sind. Also wurden die Schnitzis aus dem Text rausgestrichen und hinein kam der Verweis auf Grey´s Anatomy (der hoffentlich von den Lesern verstanden wird …).

Genau darum ging es beim Lektorat von Kirschhäubchen: eine Balance zu finden zwischen den sehr kraftvollen, aber auch vom Slang geprägten Original-Blogeinträgen und der Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit des Textes. Beim Lektorieren stellte ich mir ständig die Frage: Steht es mir zu, dieses Wort, diesen Satz zu ändern oder gar herauszustreichen? Häufig fragte ich bei Kathrins Mutter diesbezüglich nach, aber meistens entschied ich mich von vornherein gegen eine weitreichendere Änderung. Denn dieses Buch ist Kathrins Vermächtnis und enthält ihre Gedanken, ausgedrückt in ihrer Sprache. Und das sollte auch nach dem Lektorat noch so sein. Die Schnitzis mussten zwar weichen, aber Kathrins Sprache ist geblieben.

Barbara/Lektorin

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